BM319302 – Das Kroatische Kunstlied

„An die Frühlingswinde“

Nataša Antoniazzo, Mezzosopran, und Mia Elezović, Klavier, präsentieren kroatische Kunstlieder.

In den deutschsprachigen Ländern nehmen Musiker und Musikinteressierte oft ganz selbstverständlich an, dass das Kunstlied für Gesang und Klavier die exklusive Erfindung von deutschen und österreichischen Komponisten sei. Diese Annahme basiert natürlich auf der Tatsache, dass viele im Konzert gesungene Lieder ja wirklich von Deutschen und Österreichern stammen, man denke nur an große Liedkomponisten wie Franz Schubert, Robert Schumann, Hugo Wolf, Johannes Brahms und später Gustav Mahler und Richard Strauss.

Aber das bedeutet nicht, dass das restliche Europa des 19. Jahrhunderts keine Liedkomponisten hervorgebracht hätte. Edvard Grieg in Norwegen, Gabriel Fauré in Frankreich, Peter Tschaikowski und Modest Mussorgsky in Russland – sie alle sind Beispiele dafür, dass das Kunstlied während des 19. Jahrhunderts in vielen europäischen Ländern gepflegt wurde.

Die Mezzosopranistin Nataša Antoniazzo und die Pianistin Mia Elezović zeigen auf ihrer neuen CD nun, dass es auch in Kroatien eine blühende Liedtradition gab. Das von den beiden Künstlerinnen präsentierte Spektrum an Liedern reicht von Vatroslav Lisinski (1819-1854), Komponist der ersten kroatischen National-Oper Ljubav i zloba („Liebe und Bosheit“, 1846), über den Romantiker Ivan pl. Zajc (1832-1914) bis zur Gräfin Dora Pejačević (1885-1923), der Komponistin der ersten modernen kroatischen Symphonie.

Die hier dargebotene Auswahl bietet einen reizvollen Querschnitt durch das kroatische Kunstlied des 19. Jahrhunderts. Sie enthält eine Fülle oft sehr klangschöner Lieder, die den Vergleich mit bekannteren Stücken aus dem deutsch-österreichischen Raum nicht scheuen müssen.

Die Mezzosopranistin Nataša Antoniazzo studierte an der Musikhochschule Zagreb in Kroatien Opern-, Oratorien- und Liedgesang. Ihr Studium schloss sie mit dem Konzertdiplom ab. Sie ist Preisträgerin nationaler Wettbewerbe und Stipendiatin internationaler Organisationen und Stiftungen. Die Künstlerin hat darüber hinaus Meisterkurse bei Sena Jurinac, Grace Bumbry und Jonathan Morris besucht. Heute ist die Künstlerin Solistin des Kroatischen Nationaltheaters und tritt auf bekannten Opernbühnen in ganz Europa auf. Ihr Repertoire reicht vom Barock (Henry Purcell) über Klassik (Ch. W. Gluck, W.A. Mozart) und Romantik (G. Rossini, H. Berlioz, G. Verdi, R. Wagner) bis zu Verismo (G. Puccini) und Moderne (F. Poulenc).

Die Pianistin Mia Elezović wurde 1975 in Zagreb als Tochter einer japanischen Sängerin und eines kroatischen Professors für Theaterwissenschaft und Journalistik geboren. Sie studierte bei Zvezdana Basic an der Musik-Akademie in Zagreb, wo sie bereits im Alter von 19 Jahren ihr Diplom machte. Im Jahre 1995 setzte sie ihr Studium an der Hochschule für Musik Wien bei Hans Petermandl fort und begann zwei Jahre später ein Aufbaustudium bei Herbert Seidel an der Frankfurter Musikhochschule, welches sie 2002 abschloss. In den Jahren 2007 bis 2009 studierte sie an der Manhattan School of Music in New York, wo sie 2009 mit einem Master abschloss. Die Pianistin ist Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe und Stipendiatin internationaler Organisationen und Stiftungen, u.a. der .Soros-Foundation. Sie gibt jedes Jahr zahlreiche Soloabende für Klavier, tritt aber auch mit Orchestern und Kammermusik-Formationen auf. Auch als Pianistin in Kammermusik-Konzerten und als Liedbegleiterin ist Mia Elezović in vielen Ländern der Welt sehr gefragt.

Bisher von den beiden Künstlerinnen bei ANTES erschienen:

BM319298: MIGNON – Aus Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“

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